Kommunales Wohnen in Mauern – Moa Architekten
22739
portfolio_page-template-default,single,single-portfolio_page,postid-22739,qode-social-login-1.0.2,ajax_fade,page_not_loaded,,select-theme-ver-4.6,wpb-js-composer js-comp-ver-5.7,vc_responsive
 

Kommunales Wohnen in Mauern

Kommunales Wohnen in Mauern

Gemeinde Mauern

ANALYSE

Das Baufeld liegt abschließend in einem Wohngebiet am Übergang zu einem Gewerbegebiet im Südosten von Mauern.

Abgetrennt ist das Wohngebiet durch eine bestehende Lärmschutz­mauer.

Das Wohngebiet setzt sich aus Einfamilienhäusern, Mehrfamilien­häusern und Doppelhäusern in offener Bauweise zusammen.

Geschlossene Blockbebauung oder größere Wohngebäude finden sich in der Siedlungsstruktur nicht wieder.

Als großformatige Baukörper in der Umgebung des Baugebiets zei­gen sich öffentliche Gebäude, wie die Freiwillige Feuerwehr Mau­ern im Südwesten, sowie die Grundschule Mauern im Norden und den Gewerbebauten wie der Netto Filiale und dem Getränkemarkt im Süden.

 

ENTWURF

Die Idee des Entwurfes ist es, die Siedlungsstruktur der umliegen­den Wohnbebauung in den kommunalen Wohnungsbau zu über­nehmen.

Bezugnehmend auf die umliegende bestehende (und nach Bebau­ungsplan noch kommende) Wohnsiedlung und deren Proportionen, soll sich die neue Bebauung sensibel in die dörfliche Struktur einfü­gen und gleichzeitig eine eigenständige Qualität entwickeln.

Hierzu wurden fünf Baukörper entwickelt, die das Raumprogramm in sich vereinen. Die Firstrichtungen verlaufen parallel zu den umlie­genden Straßen und orientieren sich an der jeweiligen gegenüber­liegenden Bebauung.

Die Baukörper bilden durch ihre Stellung zueinander gemeinsame halböffentliche Hofbereiche und sind im Obergeschoss mit offenen Galerien/ Terrassen und Laubengängen miteinander verbunden.

Die ausgewählte Typologie schafft so durch die Gemeinschaftsflä­chen einen sanften Übergang von öffentlich zu privat. Von der Stra­ße, über die Hofbereiche hin zu den bespielbaren grünen Gemein­schaftsflächen an der Lärmschutzwand.

In ihrer Maßstäblichkeit, Geschossigkeit, Dachform und Materialität orientieren sie sich an der umliegenden Bebauung.

 

WOHNEN

Die ausgewählte Typologie schafft eine hohe Wohnqualität mit einer sehr guten Flächeneffizienz und gestattet, das gewünschte Wohnprogramm zu erfüllen und wirtschaftlich zu realisieren.

 

AUSRICHTUNG

Die Aufteilung und Lage der Baukörper zueinander bieten jeder ein­zelnen Wohnung eine vielseitige Orientierung.

Wohnungen in den nördlichen Baukörpern erhalten durch den Ver­satz der Gebäude ebenfalls einen Blickbezug nach Süden.

Dadurch wird eine hohe Wohnqualität erreicht und für alle Woh­nungen eine direkte Belichtung und Belüftung gewährleistet.

Jede einzelne Wohnung orientiert sich mit den Wohnräumen vom öffentlichen Erschließungsweg des Laubengangs weg, hin zu dem privaten Außenbereich mit Garten und Terrasse im Erdgeschoss und Balkonen im Obergeschoss.

Abstellräumen gemäß Raumprogramm, Wasch und Trockenraum und anderen Nebenräumen finden im Untergeschoss Platz.

 

STELLPLÄTZE

Die erforderliche Anzahl der Stellplätze ergibt sich aus der Stell­platzsatzung der Gemeinde Mauern. Diese sieht pro Wohnung ei­nen Stellplatzbedarf von zwei Stellplätzen vor.

Bei einer Anzahl von 15 Wohnungen ergibt sich daraus ein gesamter Stellplatzbedarf von 30 Stellplätzen.

 

15 Wohnungen x 2 Stellplätze = 30 Stellplätze

Die erforderlichen Parkplätze sind in der Tiefgarage vorgesehen.

 

ERSCHLIESSUNG

Ein zentraler Aspekt des Entwurfes ist die Erschließung der Woh­nungen.

Von den nördlichen Hofbereichen gelangt man über den zentralen Mittelgang in alle Erdgeschosswohnungen. Die Obergeschosswoh­nungen werden über den zentralen Laubengang erschlossen. Der Laubengang im wird über offene Treppen aus den nördlichen Höfen erreicht.

Der Laubengang ist als multifunktionale Gemeinschaftsfläche ge­dacht. Von ihm zweigen sich die Hofbereiche im Erdgeschoss sowie die Galerie-/Terrassenbereiche im Obergeschoss ab.

Alle Wohnungen und Tiefgarage sind über einen Aufzug barrierefrei erreichbar. Zudem ist im Erdgeschoss eine rollstuhlgerechte Drei-Zimmer-Wohnung konzipiert.

 

RAUMZONEN

Die Nebenraumzone jeder Wohnung, bestehend aus Bädern, WCs und den Fluren, liegt im Eingangsbereich und trennt die Wohnbe­reiche von dem öffentlichen Erschließungsweg.

Mit der Kompakten Anordnung verfolgt jede Wohnung eine hohe Wirtschaftlichkeit unter Verwendung zentraler Steigstränge und Back-to-Back-Lösungen bei Bädern, WCs und Küchen.

Eine natürliche Belüftung und Belichtung der Nassräume sind durch die Lage bei jeder Wohnung möglich. Über Oberlichter und blickdichte Verglasung wird die Privatsphäre der Bewohner ohne Einschränkung gewährleistet.

Für die Wohnqualität maßgeblich ist die Anordnung der Wohnräu­me zum privaten Außenraum hin.

 

AUSSENANLAGEN

Neben den privaten Gärten, Terrassen und Balkonen sind auch halböffentliche Flächen konzipiert, die zur Gemeinschaftsbildung der Bewohner beitragen.

Die großzügigen Hofbereiche zwischen den Baukörpern im Erdge­schoss und den Galerie-/Terrassenflächen im Obergeschoss sind ein wichtiger Punkt in der Anlage. Sie dienen allen Bewohnern und Gästen als Treffpunkt und bilden einen Ort mit hoher Aufenthalts­qualität.

Die wechselnde Ausrichtung der Gemeinschaftsflächen (nord-süd, überdacht-freier Himmel) bietet zudem bei allen Witterungslagen geschützte Zonen

Den Hofräumen vorgelagert ist eine grüne Gemeinschaftsfläche. Dieser bespielbare Grünbereich schlängelt sich entlang der Lärm­schutzwand um die Privatgärten.

Im Grünbereich findet sich Raum für Spielflächen, Zonen für „Ur­ban Gardening“ sowie Liegeflächen zur Erholung.

Die Wiesenwege verbinden die einzelnen Höfe sowie die fußläufi­ge Anbindung an die Straße „Am Sportpark“ im Westen.

Die westliche „Nische“ der Lärmschutzwand bietet eine kleine Schuppenzone, in der neben dem Abfallhäuschen auch Raum zur Unterbringung des Gartenmobiliars sowie etwaiger Spielgeräten für die Gemeinschaftsflächen vorgesehen ist.

 

KONSTRUKTION UND MATERIAL

Die Gebäude werden als Massivbau mit Dämmziegeln mit tragen­den Außen- und Kernwänden erstellt.

Die opaken Fassaden werden mit einem hellen mineralischen Putz erstellt.

Dadurch ergibt sich eine sehr nachhaltige, wartungsarme und Orts­bild typische Konstruktion.

Die Fenster werden als Holzfenster ausgebildet.

Die Ausführung des Laubengangs mit einer Holzlattung zitiert die Optik der angrenzenden Lärmschutzwand und stellt diese in einen städtebaulichen Kontext.

Dadurch erfährt die einfach funktionale Lärmschutzwand eine Aufwertung

Die Konstruktion fügt sich mit seiner Anmutung sehr gut in die Umgebung ein.

 

NACHHALTIGKEIT UND ENERGIE

Mit der Verwendung von massiven, langlebigen und emissions­armen Materialien und der Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz, erzieht man den gewünschten Effekt des nachhalti­gen Bauens.

Der gewünschte Energiestandard nach EnEV ist mit der vorgeschla­genen Konstruktion erreichbar.

Die Hauptwärmeversorgung wird durch ein biogasbetriebenes Blockheizkraftwerk sichergestellt, unterstützt durch Photovoltaik und Solarthermie, welches neben Wärme auch Strom produziert.

Parallel wird ein Brennwertkessel für Spitzenlasten und dem Hoch­sommerfall zur Verfügung gestellt.

Für ein einfaches Be- und Entlüftungskonzept mit Nachströmung sind die Fenster in gezielter Weise und Anzahl nach Lüftungskon­zept mit Falzlüftern zu versehen.

Als sommerlicher Wärmeschutz wird ein manuell bedienbarer, außenliegender Sonnenschutz als Verschattungsmöglichkeit der Fenster vorgeschlagen.

 

WIRTSCHAFTLICHKEIT

Durch die Wahl der Typologie entsteht eine hohe Flächeneffizienz ohne den Verlust der räumlichen Qualitäten.

Die klare Struktur der kompakten Baukörper, die zentrale Betriebs­technik sowie eine unkomplizierte Bauweise ermöglichen eine wirtschaftliche Umsetzung.

Grundriss

Bauherr:

Gemeinde Mauern

Gesamtnutzfläche:

2.048,75 m2

BRI:

7.9230 m3

Kategorie:

Wettbewerbe, Wohnungsbau